News
Studienfahrt zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Die Kursphase 1 des Staatlichen Koblenz-Kollegs besuchte am 18.09.2019 im Rahmen einer Studienfahrt der MINT-Fachbereiche geschlossen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Begleitet wurden die Kollegiat(inn)en von den Lehrkräften Frau Kessel und Herr Vogel.
Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR zudem als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig.
Die Mission des DLR umfasst die Erforschung von Erde und Sonnensystem und die Forschung für den Erhalt der Umwelt. Dazu zählt neben der Grundlagenforschung die Entwicklung umweltverträglicher Technologien für die Energieversorgung und Mobilität von morgen sowie für Kommunikation und Sicherheit. So trägt das wissenschaftliche und technische Know-how, welches in den Großforschungsanlagen des DLR gewonnen wird, zur Stärkung des Industrie- und Technologiestandorts Deutschland bei.
Darüber hinaus fördert das DLR den wissenschaftlichen Nachwuchs, weshalb es im Interessensfokus unserer Kollegiat(inn)en liegt bzw. liegen könnte. Das Angebot dieser Studienfahrt trägt somit auch zur Schärfung des Schulprofils des Staatlichen Koblenz Kollegs in den MINT-Fachbereichen bei.
Im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) erhielten die Kollegiat(inn)en zunächst einen Überblick über den modularen Aufbau und die technischen Möglichkeiten der Internationalen Raumstation ISS. Ebenso erhielten sie einen Einblick in die Trainingsapparaturen (z.B. das Schwebebecken zum Simulieren von Außeneinsätzen in Schwerelosigkeit) und -module der angehenden Astronauten und bekamen einen Überblick über die gesundheitlichen, mental-psychischen, technischen und sozialen Herausforderungen von Raumfahrtmissionen, insbesondere von den geplanten mehrjährigen Missionen zum Mars.
Während des Besuchs des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin wurden die Kollegiat(inn)en unter anderem ausführlich darüber informiert, welche gravierenden negativen und positiven Auswirkungen Weltraumphänomene (Strahlung, Schwerkraft etc.) auf den menschlichen Körper haben können, welche Möglichkeiten mit der medizinischen Forschung im Weltall verbunden sind (wirkungsvolle Krebsmedikamente) und wie die medizinische Vor- bzw. Nachsorge für Astronauten vor bzw. nach Weltraumeinsätzen gestaltet ist.
In Erstaunen versetze vor allem auch der DLR-Hochflussdichte-Sonnenofen. Dieser ermöglicht durch großflächige bewegliche Spiegel die Bündelung der Sonnenstrahlen auf einer Fläche von nur einem Quadratzentimeter, wodurch ein Lichtstrahl – ähnlich einem Hochleistungslaserstrahl – entsteht, mit welchem eine 3cm starke Edelstahlplatte in nur 30 Sekunden durchgeschmolzen werden kann. Interessant und zukunftsweisend ist diese Form der Solartechnik für die „grüne“ Energiegewinnung, denn mit Hilfe von konzentriertem Sonnenlicht ist es möglich, Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten, wobei es sich bei Wasserstoff um einen der effizientesten „grünen Energiespeicher“ handelt (Stichwort: Brennstoffzelle).
Beendet wurde die Tour durch das DLR im Nutzerzentrum für Weltraumexperimente (MUSC). Hier konnten die Kollegiat(inn)en einen Blick in ein Kontrollzentrum für Weltraumexperimente werfen. Ebenfalls erhielten Sie Informationen über die Mars-Lander-Mission InSight und den deutschen Beitrag zu dieser Mission, den Marsmaulwurf. Dieser kann sich tief in den Marsboden hineinhämmern und mit feinsten Sensoren kleinste thermische Veränderungen wahrnehmen. Man erhofft sich, auf diesem Weg Informationen über den Planetenkern des Mars zu erhalten.
Die meisten der vielen, guten Fragen der Kollegiat(inn)en an diesem Tag konnten beantwortet werden. So staunten viele Kollegiat(inn)en z.B. nicht schlecht, als die stets beliebte filmische Inszenierung von zu Eis erstarrenden Menschen im Weltall als Lüge entlarvt wurde. Da der Mensch weitgehend aus Wasser bestünde, Wasser jedoch im Vakuum des Alls bereits bei 15°C zu sieden begänne, würden Menschen im Weltall zunächst einmal „verdampfen“. Da dem Innendruck des Körpers im All kein Außendruck mehr entgegenwirken würde, würde dieser zudem höchstwahrscheinlich platzen. Erst die Reste würden dann einfrieren. Es schaudert einem bei dieser Vorstellung …
Eine Frage einer wissbegierigen Kollegiatin musste schließlich jedoch unbeantwortet bleiben. So hatte der Guide leider keine klare Antwort auf die Frage, ob ein Mann unter Einfluss der Schwerelosigkeit – und in dieser schießt ihm ja wortwörtlich das Blut in den Kopf – überhaupt noch eine Erektion bekommen und Sex ausüben könne.
So blieb also auch der Spaß nicht auf der Strecke. Eine rundum gelungene Studienfahrt.