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POL&IS 2016 -

Internationale Politik als Planspiel

Dass politische Entscheidungen weitreichende Folgen haben können, lernen die Kollegiaten des Koblenz-Kollegs zwar sowohl im Sozialkunde- als auch im Geschichtsunterricht, doch die tatsächliche Erfahrung politischen Handelns lässt sich dort nur schwer vermitteln. Das Planspiel POL&IS bietet diese Möglichkeit im Rahmen einer spannenden Simulation und ist somit eine passende Ergänzung zum Unterricht, die auch in diesem Jahr von einem Großteil der Kollegiatinnen und Kollegiaten der K2 und sogar einigen ehemaligen Kollegiaten angenommen wurde.

So kamen vom 14. bis 16. Juni 2016 insgesamt 25 Teilnehmer im Seminarraum zusammen, um, unter Anleitung des Koblenzer Jugendoffiziers der Bundeswehr, Herrn Hauptmann Beck, der von Herrn Fähnrich Büttner, Student an der Bundeswehruniversität München, unterstützt wurde, am Modell der UN-Generalversammlung die Arbeit politischer Funktionsträger nachzuvollziehen. Dazu nahmen die Kollegiaten die Rollen von Regierungschefs, Wirtschaftsministern und Staatsministern einzelner Regionen (Afrika, Arabien, China, Europa, Nordamerika, Russland) sowie von Vertretern der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Greenpeace und Amnesty International sowie der Weltpresse an. Auch ein UN-Generalsekretär sowie ein Vertreter der Weltbank wurden gewählt.

Nach der Einführung durch die beiden Jugendoffiziere arbeiteten sich die Kollegiatinnen und Kollegiaten schnell in ihre Aufgabengebiete ein. Durch die unterschiedlichen regionalen Gegebenheiten sowie die Einbindung von Ereignissen aus der Realität ergaben sich unterschiedliche Ausgangslagen für die einzelnen Regionen. Diese mussten von den jeweiligen Ministern innerhalb ihrer Aufgabengebiete berücksichtigt werden, um beim Handel an der Börse, dem Einsatz von Streitkräften und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen keine Fehler zu begehen. Ihr Vorgehen wurde dabei stets kritisch beäugt durch die Vertreter der Weltpresse und der NGOs, wobei letztere vor allem den Grad der Umweltverschmutzung ermittelten. Die Weltbank dagegen prüfte die Finanzierung und Verschuldung der Regionen.

In der regelmäßig stattfindenden UN-Generalversammlung wurden dann die Berichte der einzelnen Funktionsträger vorgestellt und debattiert. Besonders die Arbeit der Weltpresse wurde oftmals kritisiert, aber auch ein zu eskalieren drohender Streit um die Rohstoffvorkommen am Nordpol zwischen Nordamerika und Russland bot viel Konfliktpotential, sodass der UN-Generalsekretär oftmals zur Ordnung rufen musste. Seine Schlichtungsversuche konnten jedoch nicht verhindern, dass die russische Staatsministerin im Verlauf der Simulation von vermeintlich arabischen Agenten entführt wurde. Letztlich wurden jedoch alle Konflikte mit rhetorischem Geschick und vor allem Spaß an der jeweiligen Rolle ausgetragen, was sich teilweise auch in Kleidungsstil und Körpersprache niederschlug. Die Kulturbeiträge einzelner Gruppen boten daneben kreative Unterhaltung für alle Teilnehmenden.

Das Ende der Simulation wurde für ein allgemeines Fazit genutzt, bei dem Kollegiaten und Jugendoffiziere abschließend ihre Erfahrungen miteinander teilten und sich über eine sehr gelungene Simulation mit hohem Lernfaktor freuten. Somit kann Herr Dr. Heinz, Sozialkunde- und Geschichtslehrer am Koblenz-Kolleg, sich gewiss sein, dass auch im nächsten Schuljahr wieder ehemalige Kollegiatinnn und Kollegiaten am von ihm initialisierten Planspiel POL&IS teilnehmen werden.

Kevin Wilhelm, K2

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