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Exkursionen zur Rheinlache
K1-Biologiekurse entdecken Nutrias bei gewässerökologischer Untersuchung
Im September 2018 machten die Biologiekurse der K1 gewässerökologische Exkursionen zum Schwanenteich an der Rheinlache, einem ehemaligen Rheinarm am südlichen Ende der Rheinanlagen hinter der Oberwerther Brücke. Dort wurde anhand von chemischen Parametern (Bsp.: Nitratgehalt, pH-Wert, Sauerstoffsättigung) und Zeigerorganismen (Bsp.: Bachflohkrebs, Rheinische Kahnschnecke, Wasserfloh) eine Gewässergüte von mäßiger-kritischer Belastung ermittelt. Es konnten auch Nutrias, ursprünglich aus Südamerika stammende Nagetierart, gesichtet werden.
Die Rheinlache Koblenz ist heute ein einseitig an den Rhein angebundener Altarm des Mittelrheins, der die Halbinsel Oberwerth teilweise vom Festland abtrennt. Sie ist als ehemalige Rheinschlinge langgestreckt und aufgrund weit fortgeschrittener Verlandung sehr flach. Etwa in der Mitte, an der Oberwerther Brücke, weist sie eine Engstelle auf, die den sogenannten Schwanenteich vom Rest der Rheinlache abtrennt.
Die Ufer der Rheinlache sind wegen der städtischen Lage und der Nutzung als Freizeithafen befestigt und naturfern. Die Rheinlache ist durch Uferbefestigungen strukturell degradiert und durch Nährstoffeinträge stark belastet. Über das Füttern von Wasservögeln gelangt zudem viel organisches Material in das Gewässer.
Nutrias sehen mit ihrem langen braunen Fell auf den ersten Blick aus wie Biber. Doch die Nager sind eine invasive Art: Einst von Züchtern wegen ihres Pelzes von Südamerika nach Deutschland geholt, breiten sich die Tiere wegen der anhaltend milden Winter in rasender Geschwindigkeit in ganz Europa aus, auch in Koblenz an den Ufern von Rhein und Mosel.
Nutrias leben wie Biber immer in Wassernähe, in selbstgegrabenen Erdhöhlen im Uferbereich oder in Schilfnestern. Sie buddeln sich durch Deiche, fressen die Ufervegetation und höhlen das Erdreich links und rechts vom Flussbett aus.
Dabei sind die Tiere in der Regel alles andere als scheu: In Koblenz sollen sie sogar Möhrenstücke aus den Händen von Spaziergängern gefressen haben. Durch ihre Gefräßigkeit gefährden sie jedoch die biologische Vielfalt. Werden die Tiere gefüttert, so vermehrten sie sich und die Population wächst weiter. Um die Ausbreitung nicht noch weiter anzukurbeln, sollten die Nutrias daher nicht gefüttert werden.