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POL&IS 2017 -

Wie man Kriege verhindert

Unter dem Motto „Internationale Beziehungen verstehen und Konflikte lösen“ konnten 27 Schülerinnen und Schüler der K2 des Staatlichen Koblenz-Kollegs vom 21. bis 23. März 2017 die Weltpolitik im Rahmen der Simulation POL&IS aktiv mitgestalten.

POL&IS steht für „Politik und Internationale Sicherheit“ und soll den Teilnehmern die Mechanismen des nationalen und internationalen Konflikt- und Krisenmanagements näher bringen. Die Kollegiaten konnten diverse Schlüsselpositionen innerhalb des Weltgeschehens einnehmen, Verträge schließen, an der Börse handeln, Konflikte lösen - als Regierungschef oder Minister eines Staates, Leiter der Weltbank, Funktionär einer Nichtregierungsorganisation oder als Schreiber für die Weltpresse. POL&IS stellt realitätsnah die Hauptaufgaben und Probleme der wichtigsten Vertreter der Weltregionen sowie der Organe der Vereinten Nationen dar.

Das interaktive Planspiel wurde von dem Koblenzer Jugendoffizier der Bundeswehr Hauptmann Beck und dem aus Saarlouis angereisten Jugendoffizier Hauptmann Bommersbach betreut und angeleitet. Das gut eingespielte Duo diente als Simulationsleiter und erklärte mit fachlicher Kompetenz und Humor die essentiellen Aspekte und Regeln, um die Welt in einem ökonomischen, ökologischen und politischen Gleichgewicht zu halten.

Zu Beginn der spielerischen Auseinandersetzung war es notwendig, sich mit den einzelnen Parametern zur Lebensmittel- und Rohstoffversorgung vertraut zu machen, um dann phasenweise auf individuelle und tagesaktuelle Schwierigkeiten der einzelnen Regionen einzugehen. So war es China zum Beispiel nach internationaler Kritik möglich, Kinderarbeit langsam einzudämmen. Erreicht wurde dies durch den „8-Stunden-Tag für Kinder“, der sich für europäische Verhältnisse wie ein Satirebeitrag der „Heute-Show“ liest, jedoch als sinnvoller Schritt betrachtet wurde, um die Wirtschaft Chinas und anderer Regionen nicht zu gefährden und gleichzeitig den Menschenrechten etwas mehr Geltung zu verschaffen.

Die Routine der Teilnehmer bestand darin, für jedes POL&IS-Jahr ein politisches Programm auszuarbeiten, geostrategische und diplomatische Entscheidungen zu treffen, sowie Formulare für Investitionen und sicherheitspolitische Einsätze zu bearbeiten. Zwar scheiterten die Kollegiaten an rechtzeitigen Investitionen, um die weltweite Müllproduktion einzudämmen und den Grenzwert der Umweltbelastung nicht zu überschreiten. Jedoch gelang es ihnen dafür, einen länderübergreifenden Krieg abzuwenden.

Zum Ende eines jeden POL&IS-Jahrs wurde die UN-Vollversammlung einberufen, in der die Vertreter der jeweiligen Regionen über das Erreichen der eigenen Ziele oder erlebte Misserfolge eine selbst formulierte Rede hielten. Das Plenum war nun in der Verantwortung kritische Fragen zu stellen, um Missstände zu verdeutlichen und aufzuzeigen: „Was tun Sie, um die Aufstände in Nordamerika einzudämmen, die aufgrund der liberalen Waffengesetze zu immer mehr Unmut und Todesopfern in der Bevölkerung führen?“, lautete beispielsweise eine der Fragen, auf die die Regierung Nordamerikas mit „einer Preissteigerung für Munition“ reagieren wollte. Im Laufe der Simulation entwickelte sich unter den Teilnehmern eine immer stärker werdende Identifikation mit der eigenen Rolle sowie ein Ausbau der rhetorischen Fähigkeiten.

Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Auswirkung der politischen Entscheidungen und das Verhalten der Kommilitonen bei POL&IS im Vergleich zum Auftreten während der sonstigen Unterrichtszeit zu beobachten. Auch diejenigen Teilnehmer, die vorher über eher geringere politische Kenntnisse verfügten, waren dankbar, dass ihnen in spielerischer und dennoch ernsthafter Atmosphäre die Bedeutung internationaler Beziehungen näher gebracht werden konnte.

Vielen Dank an unseren Sozialkundelehrer Herrn Dr. Heinz, der das Planspiel initiiert und ermöglicht hat, sowie an Hauptmann Beck und Hauptmann Bommersbach. Fazit: Jederzeit wieder und absolut empfehlenswert!

 

Luca Pasqual, Lisa Fuchs, K2

 

 

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